Dosier-Verfahren
Das Dosier-Verfahren (D), auch „Closed-Component“-Verfahren genannt, wird bei vollständig geschlossenen Bauteilen angewendet, die nicht über eine Öffnung mit Prüfgas beaufschlagt werden können, z.B: Uhren, Mobiltelefone, Steuergeräte etc.
Der vollständig geschlossene Prüfling wird in eine Messkammer (Glocke) eingebracht und diese verschlossen.
Diese Messkammer (Glocke) wird nicht direkt mit Über- oder Unterdruck beaufschlagt, sondern über ein zuvor evakuiertes oder gefülltes Vorvolumen dosiert beaufschlagt.
Das Volumen zwischen Prüfling und Messkammer ist bekannt, so dass ein definiertes Druckverhältnis erwartet wird.
Eine etwaige Leckage im Prüfling verändert dieses Verhältnis und führt somit zu einer Druckänderung, die mittels eines Druckaufnehmers (A) oder Druckdifferenzsensors (R) erfasst und ausgewertet wird.
Das Prinzip des Dosierverfahrens kann auch in andere Messverfahren integriert werden, um eine Volumenermittlung, eine Bauteilabfrage oder eine genaue Gasmengenbestimmung durchzuführen.
Folgende Standardmessverfahren mit dem Dosierprinzip sind verfügbar:
Dosier-Verfahren mit Druckänderungs-Verfahren DA
Dosier-Verfahren mit Druckdifferenz-Verfahren DR
Volumenermittlung
Als Alternative zur Dosiermethode wird die Volumenermittlung (C) zur Bestimmung des Prüflingsvolumens verwendet. Sie bietet die gleichen Vor- und Nachteile wie das Dosier-Verfahren.
Ein bekanntes Vorvolumen wird mit einem bekannten Prüfdruck gefüllt oder evakuiert und anschließend im Prüfling expandiert. Das Volumen des Prüflings wird mit dem resultierenden Druck bestimmt.
Das Prinzip der Volumenermittlung kann auch in andere Messverfahren integriert werden.
Wichtige Spezifikationen:
Prüfmedium:
Druckluft/Vakuum oder Stickstoff
Erkennbare Leckraten:
Volumen- und Druckabhängig > 1 cm3 / min
Erkennbare Volumenunterschiede:
2-3% des Messvolumens, abhängig vom Bauteilinnenvolumen
Methode:
Ein bekanntes Vorfüllvolumen wird mit Druck/Vakuum beaufschlagt und stabilisiert. Dieses Gasvolumen wird anschließend in den Prüfling oder in die Prüflingskammer geleitet. Der sich einstellende Druck ist ein Maß für das Volumen und dient zur Erkennung von Groblecks. Die durch Leckage anschließend zusätzlich entstehende Druckänderung wird gemessen und bewertet.
Vorteile:
- einfache und kostengünstige Methode
- Volumenbestimmung, Prüfung geschlossener Teile möglich, wenn diese ein freies internes Volumen besitzen, welches nicht kleiner als ca. 10% des freien Kammervolumens ist.
- Standardverfahren für wasserdichte Konsumergüter
Nachteile:
- Prüfdauer relativ hoch
- Verfahrensbedingt sind Druckschläge möglich